23.05.2022
Mit 01.06.2022 tritt der neu verhandelte Kollektivvertrag für Angestellte von Zahnärzt:innen oder Dentist:innen in Kraft. Damit wurde nach langwierigen Verhandlungsrunden der seit 2018 bestehende Kollektivvertag zu einem Abschluss gebracht.
Die in den Verhandlungsrunden von der Gewerkschaft geforderte IST-Lohnerhöhung wurde dabei schlussendlich abgewendet und aus Sicht der Präsidentin der Wiener Landeszahnärztekammer, Dr. Bettina Schreder, welche auch in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der Österreichischen Zahnärztekammer dem Verhandlungsteam angehörte, ein für beide Seiten vertretbarer Abschluss erzielt.
Die kollektivvertraglich vereinbarten Mindestgehälter steigen um 9%. Die wöchentliche Arbeitszeit wird von 40 auf 38 Stunden gesenkt. Unter Berücksichtigung der Inflationssteigerung seit 2018 von 9% sowie dem jährlichen Honorarerhöhungsfaktor mit 11,22%, ein für die Arbeitgeberseite noch vertretbares Ergebnis.
Natürlich wäre eine längere Vorlaufzeit gewünscht gewesen. Eigentliches Ziel war es, wie in der Vergangenheit mit Anfang April Einigkeit zu erlangen. Durch die sehr zähen Verhandlungen war dieses jedoch leider nicht umsetzbar. Eine rückwirkend geltende Vereinbarung lehnte das Verhandlungsteam ab.
Die wichtigsten Änderungen des Kollektivvertrags:
- Erhöhung Mindestgehälter und Ausbildungsentlohnung um 9% (inkl. Gefahrenzulage)
- Entlohnung bei ZASS in Ausbildung unabhängig vom Beschäftigungsausmaß (Keine Aliquotierung)
- Wöchentliche Normalarbeitszeit von 38h
- Für alle am 01.06.2022 bestehende Teilzeitarbeitsverträge gilt:
- Bis 10 Wochenstunden Reduktion um 0,5h
- Bis 20 Wochenstunden Reduktion um 1h
- Bis 30 Wochenstunden Reduktion um 1,5h
- Bis 40 Wochenstunden Reduktion um 2h
- Gesetzliche Anpassungen bzgl. der Anrechnung der Karenzzeiten auf alle dienstzeitabhängigen Ansprüche
- Keine IST-Lohnerhöhung
LINK: Kollektivvertrag
Um das Berufsbild der zahnärztlichen Assistenz zusätzlich zu stärken, werden weitere Schritte hinsichtlich der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten notwendig sein. Erste Konzepte liegen bereits auf und wurden schon mit dem Gesundheitsministerium andiskutiert. Dieses zeigte sich dahingehend erfreut und sieht ebenfalls die Notwendigkeit den Gesundheitsberuf der zahnärztlichen Assistenz zu stärken und für die Zukunft fit zu machen.